„Windows 7 kommt langsam in die Jahre“

Microsoft hat mit einer Pressemitteilung den Abschied von Windows 7 offiziell eingeleitet. Das Unternehmen erinnert alle Nutzer der Software an das komplette Support-Aus ab dem 14. Januar 2020. Nachdem bereits seit zwei Jahren jenseits von Sicherheits-Patches keine neuen Funktionen mehr geliefert werden, endet ab diesem Datum auch der rudimentäre Support.

Windows 7 sei jedoch bereits heute ein Sicherheitsrisiko, da es nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entspreche. Auch sei der umfassende Treiber-Support seitens Hardware-Herstellern wie Intel, AMD oder Nvidia für das Betriebssystem nicht mehr gegeben. Auch Software-Firmen seien bereits verleitet, nur noch für neuere Windows-Versionen zu entwickeln.

Im Umkehrschluss verwenden jedoch viele ältere Systeme Treiber oder Software, die unter Windows 7 laufen. Administratoren größerer Windows-7-Arbeitsumgebungen müssen sich daher auf zusätzliche Lizenzkosten einstellen.

Derzeit rät Microsoft seinen Windows-7-Kunden eine Umstellung auf neuere Betriebssysteme wie Windows 8 oder Windows 10. Ersteres wird dabei, wie auch Windows 7, nicht mehr offiziell verkauft. Bei noch erhältlichen Lizenzen handelt es sich ausschließlich um Restposten aus Altbeständen. Interessant dabei ist: Der Lebenszyklus von Windows 8 wird 2023 auslaufen. Windows 10 wird geplant ab 2025 nicht mehr unterstützt werden. Damit wird Windows 7 das vorerst wohl am längsten unterstützte Microsoft-Betriebssystem unter den noch verbleibenden Versionen sein.

Windows 7 ist immer noch auf vielen Computern auffindbar

Obwohl die Nutzerzahlen rückläufig sind, ist Windows 7 heute noch ein viel genutztes Betriebssystem. In Deutschland verwenden laut Microsoft 33 Prozent der Windows-Geräte den Vorgänger von Windows 10, welches mit 35 Prozent Anteil erstmals vor diesem platziert ist. Microsofts aggressive Marketingstrategie und die zeitlich befristet kostenfreien Lizenzen für Windows 10 dürften zur schon recht weiten Verbreitung beigetragen haben.

Der Erfolg von Windows 7 hallt bis heute nach: Damals bot das Betriebssystem eine ressourcensparendere und stabilere Nutzererfahrung als das wenig beliebte Windows Vista, dessen Support am 17. April 2017 eingestellt wird. Erste Funktionen im Bereich der Touch-Bedienung, AMD64 für mehr als rund 3,5 GByte Arbeitsspeicher und DirectX-11-Unterstützung machten Windows 7 schnell allgegenwärtig.

Microsoft hat aus Fehlern bei Windows XP eine Lehre gezogen

Der frühe Appell an Nutzer des immer noch beliebten Windows 7 ist laut Microsoft eine Lektion aus den letzten Tagen von Windows XP. Ähnlich wie Windows 7 erfreute sich dieses Betriebssystem großer Beliebtheit, sodass die rasche Abschaltung des technischen Supports für viele ungewollte Umstrukturierungen und finanziellen Aufwand in Unternehmen sorgte. Aus diesem Prozess lernte der Konzern – und führte mit Windows 7 erst einmal die schrittweise Abschaltung des technischen Supports ein. Zusätzlich erinnert Microsoft im Vorfeld bereits an die Abschaltung des Supports im Januar 2020, um sowohl Unternehmen als auch Privatkunden einen Vorlauf für die Umstellung auf neuere Windows-Systeme zu ermöglichen.

(quelle:Golem.de)

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