Während Computerprogramme früher von einer CD-ROM auf einen lokalen Rechner “überspielt” wurden, lädt man sich die Installationsdateien heute meist aus dem Internet herunter. Dass da noch mehr geht, beweist Cloud-Software: Diese muss erst gar nicht mehr lokal installiert werden. Anwender können diese direkt online nutzen. Ein klarer Vorteil?
Cloud-Software vs. On-Premises
Cloud-Software benötigt keinen lokalen Speicherplatz, auch Updates werden automatisch installiert. On-Premises-Varianten müssen hingegen ständig aktualisiert und eventuell durch neue Versionen ersetzt werden. Auf der anderen Seite muss man dem Cloud-Software-Anbieter vertrauen, dass dieser sorgsam mit den ihm anvertrauten Daten umgeht. Und bei Verbindungsproblemen geht bei Cloud-Software überhaupt nichts mehr. Welche Vor- und Nachteile überwiegen, muss also individuell entschieden werden.
Cloud-Software: die Vorteile
Ein bedeutender Vorteil der Cloud ist die enorme Skalierbarkeit. Lizenzen können bei Bedarf ganz einfach hinzugebucht werden. Braucht man diese nicht mehr, kündigt man sie einfach. Bei gekauften Lizenzen von On-Premises-Software geht das nicht. Auch um zusätzlichen Speicherplatz muss man sich nicht kümmern.
Cloud-Speicher wie OneDrive, Google Drive und Dropbox bieten zudem die Möglichkeit, unterschiedliche Endgeräte miteinander zu synchronisieren. In Google Docs und Microsoft Office 365 können Dokumente sogar von mehreren Personen gleichzeitig bearbeitet oder kommentiert werden. Lokal gespeicherte Dateien müssen hingegen erst abgelegt und / oder versendet werden.
Nachteile von Cloud-Lösungen
Kommt es zu Internetproblemen, hat man bei Cloud-Software schlechte Karten. Hier ist man auf eine gute Verbindung angewiesen. Auch in puncto Sicherheit ist nicht alles Gold was glänzt: Zwar haben die Anbieter hohe Sicherheitsstandards, doch komplett in der eigenen Hand hat man seine Daten nicht mehr. Und für Backups eignen sich Cloud-Lösungen erst recht nicht. Schließlich können Daten durch den ständigen Schreibzugriff leicht gelöscht werden. Und weil man keinen Zugriff auf die Server der Anbieter hat, lassen sich die Daten im Notfall auch nicht von der lokalen Festplatte retten.
Also doch besser On-Premises?
Wer die volle Kontrolle will, kommt um eine On-Premises-Variante nicht herum: Sämtliche Daten bleiben in der eigenen Hand. Insbesondere in puncto Datenschutz haben lokale Lösungen klar die Nase vorn. Auch auf eine Internetverbindung ist man bei On-Premises-Software nicht angewiesen. Selbst bei einem Totalausfall oder ganz weit auf dem Land kann man Dokumente jederzeit bearbeiten – natürlich nur solange der jeweilige Computer auch die entsprechenden Hardware-Voraussetzungen erfüllt.
On-Premises nicht uneingeschränkt zu empfehlen
Hier hört es dann aber auch schon auf mit den Vorteilen. Denn wer auf maximale Skalierbarkeit und damit einhergehende Kosteneffizienz setzt, muss praktisch zur Software als Dienstleistung (Software-as-a-Service, kurz: SaaS) greifen. Erhöht sich der Bedarf, werden einfach Lizenzen hinzugebucht. Hier entstehen zwar laufende, aber fest kalkulierbare Kosten.
Bei lokal installierten Anwendungen müssen irgendwann die Lizenzen und möglicherweise auch der Speicher erweitert werden. Beides kostet einmalig relativ viel Geld. Außerdem muss man solche Anschaffungen oft über mehrere Jahre abgeschrieben werden. Bei Abo-Modellen lassen sich die Kosten meist direkt von der Steuer absetzen.
SaaS oder On-Premises: der direkte Vergleich
SaaS (Cloud-Software) | On-Premises | |
Anschaffungskosten | keine Einmalkosten, laufende Kosten dank Abo-Modell | hoher Anschaffungspreis für Software und Lizenzen, oft Abschreibung notwendig |
Skalierbarkeit | schnelles hinzubuchen von Lizenzen und Speicherplatz, keine Anschaffungen notwendig | Kauf neuer Lizenzen bzw. neuen Speichers und deshalb erneute Einmalkosten |
Sicherheit und Datenschutz | Daten bleiben auf lokalem Rechner / Speicher / Server | Schutz der Daten liegt in der Hand des Anbieters |
Wartung / Support | Cloud-Anbieter kümmert sich um Updates und Patches | Eigenständige Handlung gefragt, oft Kauf von Erweiterungen oder neuer Software notwendig |